Home › Outdoor Ausrüstung › Hilleberg Staika
Wenn du eine längere Reise planst und du nicht weißt, wo du morgen schläfst, machst du keine Kompromisse. Das Hilleberg Staika ist gewiss kein Kompromiss, es ist eine Festung. Gleich welches Wetter es ist, für dieses Zelt ist das kein Problem. Seit über 30 Jahren bietet es Paddlern, Bergsteigern oder sogar Unternehmungen am Polarkreis sicheren Schutz.
Zwar kein Leichtgewicht und damit fällt es wohl heute aus der Mode, aber dafür ein langlebiger Evergreen, der seines gleichen sucht. Erfahre hier, was das Zelt ausmacht, was seine Vor- und Nachteile sind und ob es auch für dich das passende Zelt ist.
Eigenschaften
- Zwei-Personenzelt
- Außenmaterial: Kerlon 1800, doppelseitig silikonbeschichtet
- Innenmaterial: 40 D Ripstop Nylon (43 g Gewicht je m²)
- Zeltboden: 100 Denier Nylon, dreifache Poly-
urethanbeschichtung - Maximalgewicht: 4.030 g | Minimalgewicht 3.400 g
- Wasserdichtigkeit: Außenzelt 5.500 mm | Zeltboden 20.000 mm
- Zeltgestänge: DAC Featherlite NSL, 10 mm Aluminium Gestänge
- 2 Eingänge
- 130 cm breit im Innenzelt
- 220 cm lang Innenzeltlänge
- 55 cm x 22 cm Packmaß
- Preis: 1.475,- Euro
Einsatzzweck des Staika
Ursprünglich wurde das Zelt für Paddler entworfen. Es ist ein Zweipersonenzelt mit genügend Platz für dich und deine Ausrüstung. Der frei stehende Aufbau ermöglich das Aufstellen auf nahezu jedem Untergrund, da keine Heringe zum Aufbau notwendig sind.
Achtung: Wenngleich das Zelt auch ohne Heringe steht, solltest du es immer befestigen. Insbesondere bei windigen Verhältnissen ist eine ordentliche Abspannung des Zeltes obligatorisch.
Doch das Staika ist nicht nur für Paddler geeignet. Es punktet mit einer außerordentlichen Stabilität, was es ideal für viele Unternehmungen bei jedem Wetter macht. Ob im Winter oder Sommer und je rauer die Bedingungen, dass Staika fühlt sich überall wohl.
Eines sei jedoch erwähnt, persönlich ist mir das Zelt zu groß und schwer, als das ich es zu Fuß in einem Rucksack transportieren würde. Paddler, Radfahrer oder Wanderer im Schnee mit einer Pulka, dürfte das Gewicht und die Größe jedoch nicht stören, sie werden im Staika einen zuverlässigen Begleiter finden.
Aufbau
Der Aufbau des Zeltes gestaltet sich sehr einfach. Es gibt drei gleich lange Gestänge, die in die farblich markierten Gestänge Kanäle (rot, weiß, blau) eingeführt werden.
Damit lässt sich bereits die Dimension des Zeltes erahnen. Jetzt beginnst du die Clips von unten nach oben an den Zeltstangen zu befestigen. Es kommt ein Punkt, da musst du dich schon sehr über das Zelt beugen, um die oberen Clips anzubringen. Hier hilft es die Eingänge von unten zu öffnen, damit du etwas näher an die Mitte es Zeltes herantreten kannst. Somit lassen sich auch die Clips zur Mitte des Zeltes einfach befestigen. Danach hängst du noch die Clips der oberen Abdeckung ein und fertig.
Der Vollständigkeit solltest du wenigstens vier Heringe nutzen, um das Zelt am Boden zu fixieren. Ich bin jedes Mal überrascht wie schnell so ein Zelt über die Wiese purzelt, wenn der Wind etwas stärker weht. Erwartest du in der Nacht stärkeren Wind, sollest du auch die Schnüre nutzen um das Zelt ordentlich abspannen. Somit wird es auch ruhiger, da der Stoff nicht mehr so stark flattert.
Bauweise & Materialien
Das Hilleberg Staika gehört zu den Kuppelzelten, genauer handelt es sich beim Staika um eine geodätische Bauform. Das bedeutet, dass die Kuppel nicht nur durch zwei, sondern durch drei Gestänge gespannt wird. Es entstehen mehr Überkreuzungen der Gestänge. Damit entsteht eine sehr hohe Stabilität, die ohne Probleme auch mit Schneelasten oder sehr starkem Wind zurechtkommt.
In Puncto Wintertauglichkeit, hat das Zelt noch zwei wesentliche Vorteile:
- Das Außenzelt geht bis zum Boden und lässt keinen Schnee an das Innenzelt gelangen oder drunter wehen.
- Die Gestängekanäle sind so großzügig dimensioniert, dass bei Sturm, ein zweites Gestänge eingeführt und somit die Stabilität nochmals erweitert werden kann.
Weiterhin verfügt das Zelt über zwei gegenüberliegende Eingänge, was die Nutzung zu zweit enorm vereinfacht und auch bei der Belüftung an heißen Tagen hilft. Beide Eingänge verfügen zudem über eine Apside, Gepäck lässt sich somit gut verstauen.
,Außenmaterial
Das Staika ist Teil der Black Label Serie von Hilleberg. Dieser Kategorie gehören nur die stabilsten Zelt von Hilleberg an. Beim Außenzelt kommt deshalb die stabilste Kerlon 1800 Variante zum Einsatz. Ausgenommen sind die Modelle Stalon XL und das Atlas (Blue Label Serie) wo ein Kerlon 2500 verbaut ist. Hierbei handelt es sich jedoch um Gruppenzelte.
Kerlon 1800 besteht aus 100% Nylon. Es weißt eine Ripstopstruktur auf was die Weiterreisfestigkeit bei einem Schaden deutlich erhöht. Zudem ist das Material 3-fach silikonbeschichtet. Ein Garant für Wasserdichtigkeit und UV-Stabilität. Die Weiterreißfestigkeit wird mit 18 kg angegeben, was enorm ist. Hilleberg verschickt Kataloge in dem auch eine Stoffprobe enthalten ist. Hier kannst du einmal selbst versuchen das Material zu zerreißen. Es wird dir kaum gelingen.
Die Wassersäule des Außenmaterials liegt bei 5.500 mm. Ein Wert der Sicherheit verspricht. Nur wenige andere Zelt weisen solch einen Wert auf.
Die alles nützt jedoch nichts wenn die hochwertigen Materialien nicht fachgerecht zusammen gebaut werden. Hier hat sich Hilleberg eine Produktion in Estland aufgebaut. Bevor ein Zelt die Produktion verlässt, wird es aufgebaut und noch einmal gründlich geprüft.
Innenzelt
Das leuchtend gelbe Innenzelt verspricht gute Laune, auch bei miesem Wetter. Das Innenzelt ist mit dem Außenzelt verbunden und lässt das ganze Zelt umkompliziert aufbauen auch bei wiedrigsten Bedingungen.
Es befinden sich verschiedene robuste YKK Reissverschlüsse am Innenzelt, die den Zugang zur Belüftung an der Decke des Zeltes erlauben, auch von Innen, was nicht selbstverständlich ist.
Materialseitig wird ein 40 D Ripstop Nylon verwendet, kombiniert mit etwas Gaze. Im Sommer ist es daher etwas wärmer. Anders als bei Zelten, wo das Innenzelt fast vollflächig aus Gaze besteht.
Zeltboden
Der Zeltboden besteht aus einem 100 Denier starkem Nylonmaterial mit einer 3-fachen Polyurethanbeschichtung. Der Boden ist damit äußerst stabil und mit einer Wassersäule von 20.000 mm auch wasserdicht. Mir sind am Markt wenig andere Zelte bekannt, die so ein derbes Material beim Zeltboden einsetzen. Wem das nicht reicht, der kann zusätzlich ein Footprint für das Staika erwerben. Damit schützt du den Boden nochmals und die Apsiden sind ebenfalls trocken.
Nützlicher Nebeneffekt des Footprints ist die verminderte Kondenswasserbildung, da aufsteigende Feuchtigkeit vom Boden abgehalten wird.
Zeltgestänge
Beim Staika kommt ein 10 mm Zeltgestänge von DAC zum Einsatz. DAC hat sich als sichere Bank erwiesen wenn es um Zeltgestänge geht. Die koreanische Firma unterhält auf dem Firmengelände sogar ein eigenes Testzentrum, wo die Materialien realistischen Wind- und Schneebelastungen ausgesetzt werden.
Wenn du mit wirklich schlechtem Wetter rechnest, kannst du in die Gestängekanäle des Staika ein zweites Paar Gestänge einführen und so die Belastungsgrenze nochmals erweitern.
Wasserdichtigkeit des Staika
Das Staika verfügt über ein dreifach Silikon-beschichtetes Außenzelt, was zudem auch sehr reißfest ist. Regen und Schnee haben hier keine Chance. Die Wassersäule des Außenzelt liegt bei 5.500 mm. Damit liegt es deutlich höher als bei vielen Zelten von Wettbewerbern.
Der Boden des Zeltes weißt eine Wassersäule von 20.000 mm auf. Damit hält das Material auch großem Druck stand, sodass sich keine Feuchtigkeit durch das Material drücken kann.
Die Wassersäule ist ein Maß für die Druckbeständigkeit von Materialien. Der Boden eines Zeltes ist dabei deutlich höheren Belastungen ausgesetzt als das Außenzelt, da man ja mit seinem eigenen Gewicht auch das Material drückt. Zur Info: Die Norm DIN EN 34 erklärt Materialien ab einer Wassersäule von ca. 1.300 – 2.000 mm für wasserdicht. Hillerberg übertrifft diese Norm für das Außen- als auch Innenzelt bei Weitem.
Ein weiterer Pluspunkt ist das bis zum Boden reichende Außenzelt, Schnee gelangt so deutlich seltener zwischen Innen- und Außenzelt. Auch gelangt durch starken Wind kein Regen von der Seite an das Innenzelt.
Alle Technik nützt nichts, wenn sie nicht sorgfältig verarbeitet wird. Hilleberg weiß das und lässt seine Zelte von qualifizierten Fachleuten in Europa in Estland fertigen. Jedes Zelt verfügt über den Namen des jeweiligen Nähers des Zeltes. Somit können etwaige Verarbeitungsfehler zurückverfolgt und eine kompromisslose Qualität gewährleisten werden.
Belüftungskonzept & Kondensfeuchte beim Staika
Das Staika verfügt an der Oberseite des Zeltes über zwei Belüftungsöffnungen. Beide Öffnungen sind abgedeckt und sind somit sicher vor Regen oder Schnee geschützt.
Gut gelöst ist, dass sich beide Öffnungen auch von Innen bedienen lassen, dass ist längst nicht bei allen Zelten der Fall.
Zusätzlich kannst du das Staika auch über die beiden Eingänge belüften, da beide Eingänge mit einer Gaze ausgestattet sind. Die ist insbesondere bei warmen Nächsten vorteilhaft.
Zur Kondesfeuchtigkeit habe ich bereits beim Hillberg Akto im selben Abschnitt einiges gesagt. Fakt ist, das sich bei keinem Zelt die Kondensfeuchtigkeit komplett verhindern lässt. Auch spielt die der Aufstellort eine wesentliche Rolle. In der Nähe von Gewässern (Seen, Flüsse oder Meer) ist die Kondensbildung häufig stärker. Auch in den Bergen hat man es meist mit mehr Kondensfeuchtigkeit zu tun.
Hier einige Tipps um die Kondesbildung zu reduzieren: Stell dein Zelt immer in Windrichtung auf, sodass die Luft ungehindert durch die Belüftungsöffnungen zirkulieren kann. Nutze eine Zeltunterlage um die Bodenfeuchtigkeit fern zu halten. Vermeide wenn möglich im Zelt zu kochen.
Tipp: Positioniere dein Zelt immer in Windrichtung und öffne die Zeltlüftung. Somit kann der Wind durch dein Zelt zirkulieren und die feuchte Luft nach draußen tragen. Verwende außerdem ein Footprint, eine Zeltunterlage die deine sieben Sachen in der Apside vor aufsteigender Bodenfeuchtigkeit schützt.
Pros
- Sehr langlebig durch hochwertige Materialien und Verabeitung
- Stabil bei widrigsten Bedingungen durch geodätische Bauform
- Hohe UV-Beständigkeit durch Silikonbeschichtung
- Gute Farbauswahl (Rot, Grün und Sand)
- Gutes Platzangebot, auf für zwei Personen inkl. Gepäck
- Reparaturservice und Ersatzteile erhältlich
- Hergestellt in der EU
Cons
- Hohes Gewicht
- Sehr teuer
- Packmaß recht üppig für ein Zweipersonenzelt
Alternativen
Die hier aufgelisteten Alternativen sind keine expliziten Empfehlungen aufgrund eigener Erfahrungen. Sie dienen lediglich als Leitfaden ähnlicher am Markt erhältlicher Zelte.
- Fjäll Räven Abisko Dome 2 | 3.112 g | 999,- Euro
- Hilleberg Allak | 3.099 g | 1.369,- Euro
- Wechsel Forum 42 Unlimited Line | 3.780 g | 899,- Euro
Fazit
Mit dem Hillerberg Staika bekommst du ein überaus stabiles (expeditionstaugliches) Zelt, welches sich das ganze Jahr nutzen lässt. Dabei strotzt es starkem Wind ebenso wie Schnee und langanhaltendem Regen. Wenn es dich häufig in die Extreme verschlägt, ist das Staika vielleicht genau dein Zelt. Durch die hochwertigen Materialien und die Verarbeitung wirst du lange Freude an dem Zelt haben. Ergänzend sei erwähnt, dass das Staika kein Leichtgewicht ist und auch nicht klein verpackbar. Am Markt findest du sicherlich ähnliche Zelt und sparst trotzdem ca. 1 kg an Gewicht bei gleichzeitig kleinerem Packmaß.
Nun die Gretchenfrage: Benötigt man solch ein Zelt, wenn man nur gelegentlich zelten geht. Klare Antwort nein. Wenn du jedoch eine sorgfältige Verarbeitung und stabile Materialien zu schätzen weißt und der notwendige Taler auch vorhanden ist, dann findest du im Staika ein großartiges Zelt.
- Top Ausrüstung » Rating 90%
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Hilleberg Staika - stabil
Du weißt nicht, wo du morgen schläfst, aber sicher und stabil soll es sein? Dann schau dir das Staika einmal an.
Benjamin
Gründer von OneNightWild
Mehrere Jahre Verkaufserfahrung in einem großen deutschen Outdoor Geschäft und regelmäßig Draußen. Benjamin kennt die Details diverser Outdoor Ausrüstung. Zudem probiert er ständig neue Gegenstände für dich aus.